Hier gibt es für euch einen sehr interessanten Gastbeitrag von Markus aka Terobes Arts zum Thema 3D Druck Basics! Viele Spaß beim lesen und lass uns wissen, ob ihr gerne mehr davon sehen möchtet.

Mehr kreativen Input von Markus bekommt ihr auf seinem Blog Make me a Maker

Wer sich überlegt einen 3D Drucker anzuschaffen, der sollte sich im klaren sein, dass 3D Druck nicht nur bedeutet eine Datei herunterzuladen und anschließend einfach nur auf den Startknopf zu drücken. Daher hole ich erst einmal etwas aus und zwar was für 3D Drucker gibt es und wie man sie verwenden kann.

Welche Drucker gibt es?

Es gibt verschiedene Modelle, im Prinzip ist das ganze zu vergleichen mit einem Gaming PC, denn wenn du bereit bist viel auszugeben, dann bekommst du auch viel! Das bedeutet aber nicht, dass wenn du einen 3D Drucker kaufst ein günstiger Drucker ein schlechter Drucker ist. Ich zeige dir ein paar Preisklassen aus dem Bereich der Reprap 3D Drucker.

Anet A8 – günstiger Drucker ohne viel Schnick Schnack

Dieser Drucker hat sich bereits seit langer Zeit als Einstiegsdrucker in der Drucker-Szene etabliert, doch sind seine Druckergebnisse gerade ohne Erweiterungen nicht gerade das Gelbe vom Ei. Dieser Drucker eignet sich vor allem für Elektronik Enthusiasten, da hier viel offene Technik vorhanden ist und man immer wieder an einigen Punkten anecken wird. Dennoch die Community des Anet A8 ist riesig. Viele Upgrades können einfach gedruckt werden und steigern damit die Qualität. Der Drucker ist zw. 100-200€ angesiedelt.

Anycubic i3 Mega – Mittelklasse im Preis, aber Qualität die Begeistert

Ein weiterer günstiger Drucker, dieser spielt in einer Preisklasse von ca. 300-400€ je nach Angebot. Hier bekommt man bereits einen sehr guten Drucker, ohne weitere Modifikationen. Der Drucker ist schnell und Unkompliziert aufgebaut, da man im prinzip nur zwei Teile zusammen führt und diese verschraubt. Der Drucker ist gut zu Handhaben und eine aktive Community ist auf Facebook und co. zu finden. Auch ich verwende diesen Drucker mittlerweile über ein Jahr, wir hatten zwar schon ab und zu schon mal unsere Meinungsverschiedenheiten, aber das kommt vor.

Anycubic Chiron – Großraumdrucker

Der Chiron ist ein Monster was die Größe der druckbaren Objekte angeht, der Bauraum (Die Fläche in der gedruckt werden kann). 400mmx400mmx450mm (x/y/z Achse), das ist eine Ansage! Denn wer sich eventuell schon mal damit beschäftigt hat, der weiß, dass der Bauraum beim i3 Mega oder Anet a8 in etwa nur die hälfte groß ist (210mmx210mmx205mm). Die größe schlägt auf den Preis, dieser liegt bei 450-550€, zum Chiron ist zusagen, das er sich nicht unbedingt für unerfahrene Drucker eignet, denn er ist nicht so einfach zu beherrschen, gerade das ausrichten des Druckbettes ist mit der Größe des Druckers nicht gerade ohne.

Welche Filamente gibt es?

Zuallererst, es gibt nicht nur Kunstoffe die gedruckt werden können, mittlerweile gehen wir davon aus, dass in naher Zukunft Häuser 3D gedruckt werden (erste Tests waren erfolgreich und es werden aktuell Architekten gesucht für ein Dorf in den Niederlanden) und wir den Weltraum besiedeln, dank des 3D Druckes dafür wird es bald Tests auf dem Mond geben.

Im Hobbybereich können wir auf verschiedenste Kunststoffe zurückgreifen, neben PLA, ABS, PETG gibt es auch flexible Kunststoffe wie Nylon dieses lässt sich dehnen und ist quasi wie Gummi. Der Markt der verschiedensten PLAs ist riesig, denn PLA ist ein sehr Anfängerfreundliches und Umweltfreundliches Produkt, das aus Milchsäure hergestellt wird. PLA kann meist unbedenklich zuhause gedruckt werden im Gegensatz zu ABS Filament, denn viele ABS Filamente enthalten Lösemittel / Weichmacher, welche sich durch das erhitzen lösen, hierzu sollte dein 3D Drucker in einem extra raum stehen. Aber warum sollte man dann ABS verwenden? Naja das ist einfach gesagt, es ist Temperaturbeständiger als PLA und noch etwas stabiler. Denk mal an einen Legostein, da bist du sicherlich schon einmal draufgetreten.

 

Wer PETG verwendet, geht einen Kompromiss zwischen PLA & ABS ein, denn es negiert den schädlichen Effekt von ABS und nimmt die positiven Punkte von PLA auf, doch ist es wie ABS nicht einfach zu drucken. ABS gehört zu den schwierigen Materialien die man drucken kann, denn es ist sehr Temperaturabhängig, umgebungstemperatur und die Materialtemperatur spielen hier sehr stark ineinander.

 

Der einzige Kunststoff der ABS noch das Wasser reichen kann ist Nylon, denn Nylon verzieht sich bereits während des Druckens, hier kommen einige Drucker an ihre Grenzen, für flexible Filamente muss man meist einen optimierten Drucker haben, der die Anforderungen an die Filamentförderung erfüllt.

Wie kann man Drucke für den Drucker vorbereiten?

Zuerst einmal solltest du dir eine Datei downloaden oder selber erstellen, dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine davon ist Thingiverse, hier werden die verschiedensten Dateien angeboten. Zum Übersetzen des Modells in Maschinen Code benötigst du einen Slicer, wie Cura. Cura ist ein Kostenloses Programm mit einem großen Funktionsumfang, diese helfen dir die Qualität des Druckergebnisses deutlich zu verbessern. Für Cura findest du einige gute Tutorials auf Youtube. Eine Kostenpflichtige alternative ist hier s3d (simplify3d), dieser hat einige praktische Funktionalitäten die nicht in Cura enthalten sind. Dieser kostet rund 150$ welches für den Einstieg für die meisten keine Option sein wird.

Wie kann ich 3D Modelle erstellen?

Hierfür gibt es CAD Programme wie Beispielsweise:

  • Tinkercad
  • Fusion360
  • Blender

Tinkercad ist hier ein eher Einsteiger orientiertes Programm und hilft dir schnell ein erstes Verständnis für CAD Programme zu bekommen, andere Anbieter wie Fusion360 oder Blender sind hier Marktführer im Bereich Modelling und CAD Programme. Diese Programme erhältst du meist im Zuge einer kostenpflichtigen Lizenz.

 

Mehr zum Thema 3D Druck richtig weiterverabeiten findet ihr ebenfalls als Gastbeitrag von mir auf Markus Blog!
Welchen 3D Drucker ich verwende und weitere Infos findet ihr in meiner Werkzeugliste.